Entenbrüder in Höchstform
Beitragsbild: Thomas Muth / Journal Lokal
CVE begeistert sein Publikum auf den Kostümsitzungen
Nach der gelungenen Premiere des neuen Fastnachtsformats Duckmania, der gewohnt stimmungsvollen und stets ausverkauften Damensitzung sowie dem Altweiberball mit der Partyband ONLINE, stand nun für den Carneval-Verein Entenbrüder (CVE) die Königsdiziplin einer Fastnachtskampagne auf dem Programm: die Kostümsitzung. Gleich zweimal luden die Entenbrüder ihre Gäste in die ausverkaufte beziehungsweise sehr gut besetzte Carl-Zuckmayer-Halle nach Nackenheim ein. Dort erwartete die Besucher ein absolutes Spitzenprogramm.
Bestens aufgelegt, locker und souverän führte Sitzungspräsident Gerd Zimmermann durch die Sitzungen – ihm schien die letztjährige Wahl zum 1. Vorsitzenden des CVE spürbar gut zu tun. Für das Programm konnten die Entenbrüder auf das oberste Regal der Meenzer Fastnachtsaktiven zugreifen: Die politischen Vorträge übernahmen Bernard Knab als „Deitscher Michel“ und Rüdinger Schlesinger als „Advokat des Volkes“. Während Knab in seinem frei vorgetragenen Beitrag mit scharfem Schwert durch die aktuell politischen und zeitgeschichtlichen Geschehnisse pflügte, wählte der Schlesinger das Florett als Waffe seiner Betrachtungen: subtil, hintergründig und stets feinsinnig. Im Zusammenhang mit politischen Vorträgen durfte das Protokoll von Gerd Zimmermann nicht fehlen. Seine Betrachtungen der allgemeinen Situation erforderten die ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuhörer, um ihre volle Wirkung zu erzielen: politisch-literarische Fastnacht vom Feinsten.
Der nächste Themenblock widmete sich dem Kokolores. Auch hier waren Experten am Werk. Etwa Gaby Elsener als „Apollonia“, Hansi Greb als „Hobbes“ und seine Ausführungen zum Thema „Sex im Alter“, Marcus Schwalbach als „Gardist“, der „Apotheker“ Jens Baumgärtner, „Ernst Lustig“ alias Jürgen Wiesmann, der eine Langfassung seines Fernsehvortrags, sozusagen den Director‘s Cut, zum Besten gab und Adi Guckelsberger in seiner Paraderolle als „Nachtwächter“. Besonders hervorgehoben soll an dieser Stelle allerdings die „Herpes House Band“, die als Kölner Abordnung die Meenzer Fastnacht und den Nackenheimer Saal so richtig aufmischten.
Musikalisch gestaltet wurden die Sitzungen durch die „Altrheinstromer“ in ihrem 30-jährigen Bühnenjubiläum, Michael Geyer als Musik- und Weinprofessor, Markus Schönberg, bekannt aus der Fernsehsitzung als „Ignaz“ mit seinem Ohrwurm „Oh Schorsch, is das schee“ und der bekanntesten Mainzer Boygroup, den „Hofsängern“. Sie schafften es auf beeindruckende Weise, Tradition und Moderne perfekt zu verbinden – mit Sicherheit ein emotionaler Höhepunkt.
Was nicht fehlen darf: Allegra Bob in ihrem Premierenauftritt bei den Entenbrüdern als „Es Butterfraache“, die getanzte Fastnacht, dargeboten von den Balletten aus Harxheim, Dienheim, Bechtolsheim und den beiden eigenen Balletts, den „CVE-Küken“ und den „Dancing Ducks“ sowie natürlich die feierliche Verabschiedung der beiden langjährigen Büttenschieber Bernd Rosenmeyer und Pit Zimmermann, die sich nach 30 Jahren in den wohlverdienten Fastnachtsruhestand verabschiedet hatten. Das CVE-Finale mit den eigenen Aktiven bildete jeweils einen krönenden Abschluss einiger unvergesslicher Stunden beim Carneval-Verein Entenbrüder.
Quelle: Michael Türk / Journal Lokal