2. CVE-Kostümsitzung am Tag der Bundestagswahl

Da hat die geplatzte Ampel-Koalition den Narren einen Bärendienst erwiesen, die vorgezogene Bundestagswahl ausgerechnet in Endphase der Fastnachtskampagne zu legen. Und so hatten die politischen Redner Bernard Knab als „de Deitsche Michel“ und Rüdiger Schlesinger in seiner Rolle als „Advokat des Volkes“ bei der zweiten Kostümsitzung der Entenbrüder ihre liebe Müh‘, die Vorträge den aktuellen Ereignissen anzupassen. Während Knab mit der ersten Prognose schon zwei Minuten nach Schließung der Wahllokale die Bühne betrat, brachte Schlesinger wenig später sogar zwei Fassungen, die jeweils den Ausgang der Wahl mit und ohne Beteiligung der FDP im neuen Bundestag berücksichtigten. Etwas leichter hatte es da der dritte politische Redner des Abends, Protokoller Gerd Zimmermann gleich zu Beginn der Sitzung. Alle drei rechneten mit der Ampel-Koalition ab und warnten aus unterschiedlichen Blickwinkeln vor einem Rechts-Ruck in Deutschland.
Leichter hatten es da die Redner aus der Sparte Kokolores wie Allegra Bob, die aus dem Leben der Frau vom Draiser Hähnchengrill berichtete. Sie stand als hoffnungsvolle Nachwuchsrednerin im zweiten Jahr beim CVE in der Bütt. Routiniert dagegen Jürgen Wiesmann als Ernst Lustig, der als der nette Mann von nebenan dem Publikum neues von Sören und Malte zu berichten wusste. Der gut aufgelegte Sitzungspräsident Gerd Zimmermann gratulierte Wiesmann nicht nur zum Ettinger Narrenbrunnen-Preis, sondern auch zu „Verleihung des Leon“, seinem zweiten Enkel, der einen Tag zuvor das Licht der Welt erblickte.
Als Apotheker punktete Jens Baumgärtner mit seinen Pointen beim närrischen Auditorium ebenso, wie Adi Guckelsberger in der Rolle des Nachtwächters. Beim designierten Sitzungspräsidenten der Fernsehsitzung Meenz bleibt Meenz war das Publikum aufgefordert, seine geschliffenen Verse zu Ende zu reimen, um die zum Teil verblüffende Auflösung seiner Geschichten zu erfahren.
Zuvor hatte Oliver Mager mit seinen Meenzer Liedern, darunter sein neuer Hit „Ich bin so froh“, die Stimmung im Saal noch einmal richtig angeheizt. Mit ihrem neuen Kapitän Vincent Grimmel, präsentierten die Mainzer Hofsänger modern und schwungvoll ihr aktuelles Programm, bevor sie mit ihren Klassikern, wie „So ein Tag“, die Pause einläuteten.
Die Herpes House Band zeigte, wie sich die Fastnacht verändern könnte, wenn Algorithmen das Programm bestimmen. Urkomisch präsentierten sie dabei gleich mehrfach die „Guntersblumer Klickerbube“, die sozialkritische Themen auf bekannte Melodien reimten… so wurde zum Beispiel aus Galas Eurodance-Hit „Freed from Desiree“ mit Blick auf die Kosten einer letzten Ruhestätte „De Friedhof is deier!“
Musikalisch nahmen die Altrheinstromer das Wahlthema noch einmal auf und durften nicht ohne die „Amanda“ wieder von der Rostra. Birgit Menger gab ein Best-Of aus ihrer 20-jährigen Karriere beim CVE zum Besten. Dazwischen wurde das hochkarätige Programm durch die Tänze von CVE-Kücken, den Kleinsten bei den Entenbrüdern und den Männern des CVE-Pümpelballett mit ihrem Cancan aufgelockert. Die CVE-Dancing-Ducks wirbelten mit ihren Gardetanz über die Bühne und die Showtanzgruppe eXpressivo aus Bechtolsheim inszenierte das Thema „Gärntnerglück und Blumenpracht“ tänzerisch mit zahlreichen waghalsigen Hebefiguren.
Glückwünsche gehen an Zugmarschall Ralf Fornoff und Komiteesprecher Marcus Boller. Beide wurden während der Sitzung mit dem Stadtorden der Landeshauptstadt für ihre Verdienste um die Mainzer Fastnacht ausgezeichnet. Schließlich sorgen beide u. a. dafür, dass der Prunkwagen des CVE am Mainzer Rosenmontagszug teilnehmen kann.
Nach fast sechs Stunden leiteten Birgit Menger und Pitt Zimmermann mit dem Finale das Ende der Sitzung ein, die mit der Bodenheimer Schoppengarde und Gardisten der Mainzer Freischützengarde sowie der Mainzer Ranzengarde begonnen hatte. Die Gardisten fanden sich zum Auszug wieder ein und geleiteten die Aktiven und das Herrenkomitee, das erstmals mit Luisa Schuck weibliche Verstärkung bekam, von der Bühne.
Zufrieden attestierte das ebenso gut aufgelegte wie aufmerksame Publikum dem CVE in seinem Jubiläumsjahr beste Unterhaltung und Stimmung auf höchstem Niveau, das in der Region seinesgleichen sucht.

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